Ich verfolge seit vielen Jahren verschiedene YouTube-Kanäle, die sich mit der Energiewende und den erneuerbaren Energien beschäftigen – von Photovoltaik über Speichertechnik bis hin zu Wärmepumpen. Gerade in den letzten Wochen hat sich dort eine deutliche Stimme erhoben: Unzufriedenheit mit der aktuellen Energiepolitik und den immer neuen Ideen, die eher blockieren als fördern.
Weil nicht jeder Zeit oder Lust hat, sich durch alle Videos zu klicken, möchte ich hier die wichtigsten Aussagen der YouTuber zusammenfassen. Es sind Kanäle, die ich sehr empfehlenswert finde – manche sehr sachlich und analytisch, andere eher emotional und kämpferisch. In der Kombination ergibt sich ein viel klareres Bild, als wenn man nur politische Pressemitteilungen liest.
Andreas Schmitz – Der Akku Doktor:
„Politik killt EEG & Speicher dürfen nicht helfen?!“
Auf dem Kanal Akkuditor geht es oft praxisnah, in diesem Video allerdings auch etwas emotional zu – und genau das macht ihn so spannend. Hier wird deutlich, wie sehr Bürokratie und fehlende Digitalisierung den Ausbau der Energiewende ausbremsen.
Der zentrale Punkt: Die Einspeisevergütung wird gestrichen, obwohl Speicher längst technisch in der Lage wären, das Problem der Mittagsüberproduktion zu lösen. Statt flexibler Nutzung von Heimspeichern blockieren Smart-Meter-Chaos, Bürokratie und alte Strukturen.
Andreas Schmitz zeigt zwei Wege, wie Bürger trotzdem unabhängig werden können:
- Balkonsolar mit Akku – clever überdimensioniert und so optimiert, dass man Eigenverbrauch maximiert.
- Open-Source-Energiemanagementsystem – mit dem sich PV, Speicher und E-Auto netzdienlich steuern lassen.
Die Botschaft: Bürger wollen helfen, die Technik ist da – nur die Politik verhindert es.
Martin Oster – gewaltig nachhaltig:
„EEG-Novelle – das Aus der Einspeisevergütung“
Der Kanal „gewaltig nachhaltig“ nimmt eine sachlichere, analytische Rolle ein. Hier wird klar herausgearbeitet: Nur die Einspeisevergütung abzuschaffen reicht nicht.
Wichtige Punkte:
- Ohne Alternativen wie Direktvermarktung oder netzdienliche Speicher wird die Wirtschaftlichkeit vieler Anlagen leiden.
- Speicher müssen ins System eingebunden werden, sonst werden sie ineffizient genutzt.
- Auch Verbraucher wie E-Autos und Wärmepumpen sollten gezielt angereizt werden, Überschüsse aufzunehmen.
Die Analyse ist nüchtern: Eine reine Streichung der Vergütung würde zu einem Einbruch im Ausbau führen – und das wäre Gift für die Energiewende.
Torsten Pargmann – Weissnichs Welt:
„Reiche: Vergütung komplett streichen“
Torsten hat das Interview von Katharina Reiche in der Augsburger Allgemeinen aufgegriffen und reagiert in seinem Video sehr emotional auf die angekündigte Streichung der Einspeisevergütung.
Er bringt das Ganze mit einem sehr anschaulichen Bild auf den Punkt: Wer eine PV-Anlage baut, soll künftig den Überschussstrom quasi verschenken – so, als würde man Äpfel aus dem eigenen Garten an die Straße stellen und jeder darf sich kostenlos bedienen.
Besonders kritisch sieht er, dass diese Politik gerade kleine Hausbesitzer trifft, die bisher einen wichtigen Teil der Energiewende getragen haben.
Torsten macht deutlich, dass ohne eine faire Vergütung viele Dächer ungenutzt bleiben oder lediglich kleine Balkonkraftwerke installiert werden. Damit droht ein deutlicher Rückschritt beim Ausbau erneuerbarer Energien.
Leben mit der Energiewende (mit Holger Laudeley): „Ende Einspeisevergütung & andere Torpedos“
Im Kanal Leben mit der Energiewende kommt regelmäßig Holger Laudeley zu Wort – seit Jahrzehnten eine bekannte Stimme in der Branche. Seine Botschaften sind klar, direkt und oft sehr emotional.
Laudeley warnt:
- Das Ende der Einspeisevergütung plus neue Abgaben würde Bürger in die Inselnetze treiben – weg von der gemeinsamen Energiewende, hin zum Rückzug ins Private.
- Damit geht der Gedanke verloren, dass überschüssiger Solarstrom auch Nachbarn und die Allgemeinheit versorgen soll.
- Statt erneuerbare Energien zu stärken, wird der Ausbau durch Unsicherheit gebremst.
Seine Kritik: Politik und Bundesnetzagentur torpedieren aktiv das Vertrauen in die Energiewende. Bürger wollen investieren, aber werden durch Verunsicherung blockiert.
Mein Fazit als Zuschauer
Was diese YouTuber eint, ist ihre Leidenschaft für die Energiewende – auch wenn sie aus ganz unterschiedlichen Perspektiven sprechen: mal sachlich, mal emotional, mal analytisch, mal praxisnah.
Genau diese Vielfalt macht sie so wertvoll. Sie zeigen, wo die Realität auf politische Bürokratie trifft. Und sie verdeutlichen, dass wir in Deutschland nicht an mangelnder Technik scheitern, sondern an fehlendem politischen Willen und schlecht gemachten Regeln.
Die YouTuber, blicken sehr kritisch auf die aktuelle Politik – und ganz besonders auf Katharina Reiche. Ihre Vorschläge zum Ende der Einspeisevergütung und zur Rolle von Speichern wirken auf viele wie ein Rückschritt, der eher fossilen Interessen dient als der Energiewende.
Frau Reiche gilt als Politikerin, die nicht im Sinne der Energiewende handelt, sondern eher Unsicherheit schafft und die Bürgerbeteiligung schwächt. Die Kritik zieht sich durch alle Kanäle.
Gerade deshalb halte ich diese Mischung aus sachlichen Analysen und emotionalen Reaktionen für so wertvoll: Sie zeigt nicht nur, was auf dem Papier steht, sondern auch, wie es in der Praxis bei den Menschen ankommt, die seit Jahren die Energiewende aktiv vorantreiben.
Ich kann diese Kanäle nur empfehlen – nicht nur, wenn man selbst eine PV-Anlage plant, sondern auch, wenn man verstehen möchte, wie viel Potenzial die Energiewende hat und warum sie gerade blockiert wird.
Ich möchte daran erinnern, dass deutsche Regierungen schon einmal (2012) die Solarindustrie durch zu frühe Kürzungen ruiniert hat – ein Fehler, den man nicht wiederholen darf.
Die erwähnten Videos im Überblick:
- Politik killt EEG & Speicher dürfen nicht helfen?! – Akkuditor
- EEG-Novelle: Aus der Einspeisevergütung – Gewaltig nachhaltig
- Reiche: Vergütung komplett streichen – Torsten aus Weissnichs Welt
- Ende Einspeisevergütung & andere Torpedos – Leben mit der Energiewende (mit Holger Laudeley)
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